In Arbeit 

Früher oder später kommt man auf den Hund...

Ich kann es kaum glauben, wie lange es her ist, dass ich meine erste intensive und offensichtlich nachhaltige "Hundeerfahrung" gemacht habe. Auf dem Werkhof der Tischlerei meiner Großeltern saß ich, 3 Jahre alt, im damals für artgerecht gehaltenen, Zwinger des schwarzen, altdeutschen Schäferhundes "Cito", der einen extremen Schutztrieb hatte und an den nur mein Großvater heran konnte, und spielte mit irgendetwas. Die ganze Familie war in heller Aufregung, weil der für mich damals tolle, lebendige Kuschelbär, heute würde man sagen, "ein sehr gefährlicher Hund", direkt neben mir lag und niemanden an mich heran lassen wollte und mich wohl als seinen Welpen (vlt. auch Beute) betrachtete und mich beschützen wollte. Ich erinnere nicht mehr, wie die Situation sich dann auflöste, aber ich weiß, dass dieses Erlebnis in mir etwas wesentliches bewegt hat. Ich spüre noch heute, wie es mich erfreut hat, dass dieser ausgebildete Schutzhund offensichtlich wahrnahm, wie wohl ich mich in seiner Nähe fühlte und wie sehr ich seinen Schutz und seine liebevolle Nähe zu mir genoss und auch er schien sich mit mir glücklich zu fühlen. 

Etwas hat immer gefehlt...

Viele Jahre mussten vergehen, in denen mir immer wieder Hunde begegneten, die mich auf Anhieb mochten und mich gleichzeitig faszinierten, für die ich aber kein Gefühl zulassen konnte und auch nicht wollte, weil es ja so viele, vermeintlich wichtigere Dinge gab, die unbedingt Raum in meinem Leben haben sollten. Der Erfolg im Job und die Gründung zweier Unternehmen, das Bauen zweier Eigenheime, der zweimalige Anlauf eine Familie zu gründen und die damit verbundenen schönen und natürlich auch unschönen Erfahrungen, die vielen Reisen und Aus.- und weiterbildungen, die vielen Freunde (viele davon mit Hund) und und und........ und doch gab es permanent ein Gefühl, als fehle etwas in meinem Leben und immer begegneten mir tolle Hunde, die ich aber nicht in mein Herz lassen konnte.

Aber wie es eben so ist, wenn man ein ganz tief und manchmal sehr verschüttetes Gefühl, ja, einen Instinkt, in sich trägt, gibt es offensichtlich irgendwann den Punkt, "an dem ebendieser die Führung übernimmt, und ich konnte dem Impuls, "Ich brauche einen eigenen Hund" folgen, musste es sogar. Da wir gerade im Begriff waren, in unser Haus am südlichen Stadtrand von Berlin zu ziehen, dass umgeben von einem großen Garten, in der Nähe von Wald und amWasser lag, schien es der rechte Zeitpunkt zu sein, den kleinen schwarzen Flat coated Retriever Oskar zu uns zu nehmen.

Ich denke heute, dass Oskar ein tolles Leben bei uns gelebt hat, hatte er doch viele tierische und menschliche Freunde und war er doch ein Hund, wie er für eine kleine Familie perfekter nicht hätte sein können. 

Mit zwölf Jahren starb mein erster tierischer Socius "Oskar" an Krebs  und einem plötzlichen Schlaganfall in meinen Armen, mit einem tiefen und dankbaren Blick in meine Augen, so wie er immer schaute, wenn er erschöpft vom Tag und eng bei mir einschlief.

Viele Hunde hatten uns begleitet. Sie kamen zur Pflege, sie kamen weil wir dachten; Oskar braucht einen Freund im Haus und sie gingen alle, weil schon alt oder krank oder aus oft schlechter Haltung, oder einfach über den Zaun geworfen und verletzt, weit vor Oskar. 

Leben mit und vor Allem füreinander, immer aufmerksam und höflich .....

Ostern 2014.Unser treuer und liebenswürdiger Goldenretriever Stanley.

Wir konnten, obwohl wir doch erstmal ganz viele Dinge tun wollten, die man nur ohne Hund tun kann, nicht lange ohne einen Hund an unserer Seite leben und so kam Stanley, ein Golden-Retriever zu uns und bereicherte uns mit seiner Sanftmut, Gelehrigkeit und seiner unglaublichen Empathie und stoischen Ruhe. Er war der erste Hund, bei dem ich dachte, dass es doch auch ohne Leine gehen muß. Wir übten viel und Stanley lehrte mich Geduld zu haben, den richtigen Ton zu finden und immer im Moment zu sein und er lehrte mich, dass ich nur mit Ihm sein kann, wenn ich auch ganz bei mir bin. Wir liebten uns sehr und wir lebten weitestgehend ohne Leine, ohne uns einzuengen und uns äusseren Zwängen zu unterwerfen. Wir waren Eins und das war gut. Auch Stanley starb und wir wollten viele Dinge tun die man nur ohne Hund tun kann. Wir taten sie auch, aber nicht sonderlich lange.

Er heißt Jasper hörte ich Christina................ aber das ist eine andere Geschichte.

Heute, im Alter von über 66 Jahren, schaue ich auf die Hunde an meiner Seite, die alle drei Grundlage für einen großen Teil meines zukünftigen Lebens und vieler, vieler Aktivitäten geworden sind und es macht mich froh und glücklich dass es ist was es ist. 

Aus diesen Erfahrungen heraus, die, sie auszuschmücken, mehrere Bücher füllen könnte und beruhend auf der Tatsache, dass ich Menschen an meiner Seite habe, die mir eine große Stütze und Hilfe auf dem neuen Weg sind, der SOCIUM-CANIS heist, habe ich mich entschlossen, das Abenteuer Hunde noch viel intensiver zu leben. Hierzu gibt es auf dieser Homepage viel zu lesen.

Herzlichst

Axel Schön